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Aktueller Artname

Lampetra fluviatilis (Linnaeus, 1758)                                                

Flussneunauge               

Foto Wikipedia

Artname bei Karl Franz Lusser

Petromyzon fluviatilis, Petromyzon branchialis            

Gemeines Neunauge

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Text von Karl Franz Lusser

Das Gemeine Neunauge wird hin und wieder am Ausfluss der Reuss gefangen. Die Kiefenbrike ist nicht so selten in Bächen mit sandigem Grunde.

Kommentar aus heutiger Sicht

Das Flussneunauge besiedelt die Meeresküsten des Atlantiks und des Mittelmeers und steigt auf der Laichwanderung in den Oberlauf der Flüsse. Seine Eier werden dort in Laichgruben abgelegt. Die Larven (Querder) leben 3 bis 5 Jahre im kiesigen Boden, bevor sie nach einer Metamorphose wieder flussabwärts ins Meer schwimmen. Die Art soll früher bei uns recht häufig gewesen sein. Sie ist vom Rhein und dessen grösseren Zuflüssen bis in den Neuenburger-, Zürcher- und Vierwaldstättersee aufgestiegen. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Flussneunauge jedoch nicht mehr festgestellt. Flusskorrekturen und möglicherweise auch die schlechte Wasserqualität scheinen entscheidend zum Verschwinden der Art beigetragen zu haben. „Petromyzon branchialis Linnaeus, 1758“ ist ein Synonym für „Lampetra fluviatilis (Linnaeus, 1758)“, also für das Flussneunauge. Lusser verwendet diesen Namen jedoch fälschlicherweise für das Bachneunauge (siehe unten) und vermutet eine Varietät dieses Tieres. Der Name „Ammocoetes branchialis Dumeril“ stammt von Cuvier (1817) und ist ein Synonym für „Petromyzon branchialis“.  Der von Lusser ebenfalls erwähnte deutsche Name „Kiefenbrike“ konnte in keinem historischen Tierbuch gefunden werden.