Aktueller Artname
Myotis nattereri (Kuhl, 1817)
Fransenfledermaus?
Myotis crypticus Ruedi, Ibáñez, Salicini, Juste & Puechmaille, 2019
Kryptische Fledermaus?
Artname bei Karl Franz Lusser
Vespertilio nattereri
— (kein deutscher Name erwähnt)
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Text von Karl Franz Lusser
Hat Herr Nager in Ursern entdeckt.
Kommentar aus heutiger Sicht
Karl Franz Lusser weist darauf hin, dass Franz Josef Nager die Fransenfledermaus in Ursern entdeckt habe. Der Name dieser Art geht auf feste, wie Fransen wirkende Härchen an der Schwanzflughaut zurück und ehrt den österreichischen Zoologen Johann Natterer (1787–1843). Die Fransenfledermaus bevorzugt Waldgebiete, jagt aber auch in offenem Gelände. In der Schweiz wird die Fransenfledermaus nicht oft angetroffen und gilt als potenziell gefährdet. Deren lokale Fortpflanzung wurde jedoch nachgewiesen. Martin Furrer bestätigt in seiner Dissertation 1957 den Fund einer Fransenfledermaus im Kanton Uri. 2018 wurde auch ein Fund auf dem Furkapass gemeldet. Genetische Untersuchungen sprechen dafür, dass es sich bei Myotis nattereri um einen Komplex mehrerer Arten handelt. 2019 wurde eine Kryptische Fledermaus (Myotis crypticus) neu beschrieben, welche von Myotis nattereri abgespalten wurde. Welche der beiden Arten im Kanton Uri vorkommt, ist noch nicht geklärt.