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Aktueller Artname

Erinaceus europaeus Linnaeus, 1758                    

Westigel, Braunbrustigel

Foto Urs Wüthrich

Artname bei Karl Franz Lusser

Erinaceus europaeus  L.

Gemeiner Igel

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Text von Karl Franz Lusser

Der Gemeine Igel ist nicht gemein, doch pflanzt er sich im Bannwald von Altdorf fort, seit Herr Franz Arnold vor mehreren Jahren ein Pärchen in seinen kleinen am Bannwald gelegenen Weinberg versetzt hat. Der Igel ist gegen Gifte unempfindlich, besonders gegen Schlangengift. Dass sich die Igel auf Obst wälzen und dieses dann angesteckt heimtragen, wie Plinius sagt, wollen auch Neuere wahr finden.

Kommentar aus heutiger Sicht

Vielleicht hatte das eher seltene Vorkommen des Westigels oder Braunbrustigels auch damit zu tun, dass diese gemäss Überlieferung als Fastenspeise zugelassen waren. Heute trifft man den Igel vor allem im Siedlungsbereich an. Seine ursprünglichen Lebensräume waren aber tatsächlich Laubwälder, Weiden und Wiesen sowie die Kontaktzonen zwischen diesen, wie Hecken und Waldränder. Obwohl alle niederen Regionen der Schweiz besiedelt sind, ist der Westigel in den  tiefliegenden Alpentälern selten oder abwesend. Dies gilt auch im Kanton Uri, wo glaubwürdige Nachweise nicht höher als bis Amsteg reichen. Der Igel ist bedroht durch Schneckengifte, aufgeräumte Gärten und den zunehmenden Strassenverkehr, welcher viele Opfer fordert.