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Aktueller Artname

Falco vespertinus Linnaeus, 1766                                             

Rotfussfalke 

Foto Naturkundemuseum Kant. Mittelschule Uri

Artname bei Karl Franz Lusser

Falco rufipes Bech.                                  

Rothfüssiger Falk

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Text von Karl Franz Lusser

Wo der rotfüssige Falke brütet, weiss ich noch nicht. Zweimal schon glaube ich ihn Mitten im Sommer auf Alpen des Schächentals erkannt zu haben. Im April 1816 hielten sich einige Tage lang sechs Individuen unweit des Moosbads bei Altdorf auf. Diese flogen niedrig über das Gras hin und her und haschten nach Art der Schwalben nach Insekten. Zwei davon sind erlegt und an mich überliefert worden, darunter ein „allerliebstes Männchen“. Der Rotfussfalke scheint ein Zugvogel zu sein.

Kommentar aus heutiger Sicht

Im Laufe mehrerer Jahre konnte der Rotfussfalke in der Reussebene elfmal nachgewiesen werden. Eine entsprechende Beobachtung aus der Datenbank der Vogelwarte stammt aus dem Jahr 2011. Das Brutgebiet des Rotfussfalken erstreckt sich von Osteuropa bis Mittelsibirien. Die Tiere überwintern in Ost- und Südafrika. Im Frühling überfliegen die Vögel aus Sibirien in einem so genannten Schleifenzug auch die Schweiz, vorwiegend im Mai. Vor allem in Maikäferflugjahren ist mit mehrtägigen lokalen Ansammlungen zu rechnen. Auf dem Rückweg im Herbst nehmen sie jedoch eine östlichere Route.