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Aktueller Artname

Pica pica (Linnaeus, 1758)                  

Elster 

Foto Naturkundemuseum Kant. Mittelschule Uri

Artname bei Karl Franz Lusser

Corvus pica L.                                                            

Elster, Egerst

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Text von Karl Franz Lusser

Die Elster ist um Altdorf häufig. Ich habe sie nach der Brutzeit alle Abende aus den verschiedenen Baumgärten und den Matten um Altdorf wegfliegen sehen. Sie versammelten sich auf der Schattenseite bei Seedorf am Fusse des Gitschens im Bodenwald. Sobald alle beisammen waren, begann eine Mette, die den zahlreichsten Nonnenchor übertönen würde. Doch plötzlich traf tiefe Stille ein und alle Vögel versteckten sich im Dickicht zum Schlaf.

Kommentar aus heutiger Sicht

Die Elster ist bei uns Standvogel und verbringt den Winter in der Regel in der Nähe des Brutorts. Nördlich der Alpen ging der Elsterbestand zwischen 1900 und 1915 stark zurück. Mit dem Nachlassen der Verfolgung und dem engen Anschluss an menschliche Siedlungen nahm der Bestand ab etwa 1935 wieder zu. Trotz engerem Anschluss an das Siedlungsgebiet (vielseitiges Nahrungsangebot und fehlender Jagddruck) konzentriert sich das Urner Vorkommen wie zu Lussers Zeiten auf die weitere Umgebung von Altdorf. Hans Meier sah zwischen 1959 und 1968 in der Reussebene regelmässig einige Brutvorkommen der Elstern, welche jedoch nicht zunahmen. In der Eielen zwischen Seedorf und Attinghausen fand er im Jahr 1960 mehrere Nester. Auch wenn die Elster nicht häufig vorkommt, kann sie auch aktuell im ganzen Kanton Uri beobachtet werden.