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Aktueller Artname

Monticola saxatilis (Linnaeus, 1766)                         

Steinrötel

Foto Naturkundemuseum Kant. Mittelschule Uri

Artname bei Karl Franz Lusser

Turdus saxatilis Lath.                                                

Steindrossel, Steinrötheli

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Text von Karl Franz Lusser

Die Steindrossel nistet im Urserntal alle Jahre am Fusse des Bäzbergs und auch in der Bäzwand unweit von Andermatt. Deren Jungen werden dann nicht selten in den Beglinen [Schlingen] gefangen. Wahrscheinlich findet dies noch an andern weniger beobachteten Stellen unserer Hochalpen statt.

Kommentar aus heutiger Sicht

Wie der Name vermuten lässt, liebt der Steinrötel warme, steinige und trockene Lagen. Der auffallend schön gefärbte Vogel erreicht in der Schweiz die Nordgrenze seines Verbreitungsgebiets, welches vorwiegend im Mittelmeerraum und in Zentralasien liegt. Deshalb erstaunt es nicht, dass in der Schweiz die Brutgebiete vorwiegend auf der Alpensüdseite und im Wallis liegen. Trotzdem werden auch aus den Urner Alpen immer wieder Funde gemeldet, namentlich aus dem Urserntal. U.N. Glutz von Blotzheim beschreibt Beobachtungen in den Sonnenhängen zwischen Zumdorf und Realp am 25.6.1987 und am 10.5.1991. Die Datenbank der Vogelwarte Sempach weist für die Arena Andermatt-Oberalppass zwischen 1985 und 2015 in 15 Meldejahren 57 Beobachtungen des Steinrötels nach.