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Aktueller Artname

Sylvia borin (Boddaert, 1783)                              

Gartengrasmücke  

Foto Naturkundemuseum Kant. Mittelschule Uri

Artname bei Karl Franz Lusser

Sylvia hortensis Bechst.                                                              

Gartensänger                               

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Text von Karl Franz Lusser

Der Gartensänger erfreut vom Frühjahr bis in den Herbst durch seinen trefflichen Gesang nicht nur die Bewohner des Hauptthals, sondern auch diejenigen der höheren Alpenthäler.

Kommentar aus heutiger Sicht

Die Gartengrasmücke ist im Kanton Uri ein Brutvogel von der Reussebene bis um 1800 m ü. M.. Hans Meier stellte am 11. Juli 1966 im Erlenbestand auf dem Weissenboden [Bürglen] ein singendes Männchen noch auf 1850 m ü. M. fest. Die Gartengrasmücke besiedelt im Vergleich zur flexibleren Mönchsgrasmücke weit mehr gebüschreiches, offenes Gelände und waldartige Kleingehölze von den Niederungen bis in Grünerlenbestände. Geschlossene Siedlungen werden eher gemieden. Mit 85-86 Revieren/81 ha oder 19,9 BP/10 ha besiedelbarem Weidengebüsch gehört die Lorbeerweidenaue zwischen Realp und Zumdorf zu den am dichtesten besiedelten Habitaten der Schweiz (Glutz von Blotzheim 1987). M. Widmer konnte anhand von Nummernfunden zwischen 1991 und 1997 nachweisen, dass zwei Vögel im Laufe ihres Lebens rund 70’000 bzw. 60’000 km zurückgelegt haben, da die Zugstrecke vom Urserental in das afrikanische Winterquartier ca. 5000 km misst. Diese haben immer wieder die Urschner Lorbeerweiden-Aue als Brutgebiet gewählt.