kl-151

Aktueller Artname

Phoenicurus ochruros (Gmelin, SG, 1774)                                 

Hausrotschwanz                        

Artname bei Karl Franz Lusser

Sylvia tithys Scop.                                                                   

Rothschwänzchen, Gadenroetheli                      

————————————

Text von Karl Franz Lusser

Das Rotschwänzchen ist von allen Sängern von den tiefsten Tälern bis hinauf in die Gletscherregion der häufigste. Sehr früh, oft schon im Februar, kommen die Tiere bei uns an und ziehen erst im Oktober bis November weg. Im milden Winter 1822/1823 sah ich öfters ein altes Männchen in und um einen Holzschober bei Bürglen. Oft bemerkte ich, dass diejenigen Vögel, welche die höheren Alpen bewohnen, eine viel schwächere und heisere Stimme haben.

Kommentar aus heutiger Sicht

Ursprünglich war der Hausrotschwanz ein reiner Felsenbewohner, weshalb er auch heute noch in sehr hohen Lagen brüten kann. Mit der Ausdehnung menschlicher Siedlungen drang er als Kulturfolger jedoch auch in Ortschaften vor. Dies erklärt, weshalb er heute als einziger Brutvogel der Schweiz in sämtlichen Atlasquadraten gefunden werden kann. Bemerkenswert ist Lussers Eindruck, dass „Hausrotschwänze in höheren Alpen eine viel schwächere und heisere Stimme haben“. Anpassungen des Gesangs an den Umgebungslärmpegel werden erst seit wenigen Jahren durch exakte Messungen bestätigt.