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Aktueller Artname

Phoenicurus phoenicurus (Linnaeus, 1758)                                 

Gartenrotschwanz       

Foto Naturkundemuseum Kant. Mittelschule Uri

Artname bei Karl Franz Lusser

Sylvia phoenicurus Lath.                                                                  

Schwarzkehliger Sänger, Stokrötheli                   

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Text von Karl Franz Lusser

Der Gartenrotschwanz kommt von Ende März bis Ende September um Altdorf und bis in die Berge vor, doch weit nicht so häufig und so hoch hinauf wie der Hausrotschwanz. Auf deren Durchzug werden in Ursern viele tausend Vögel mit Schlingen [Bogenfallen] gefangen und verspiesen.

Kommentar aus heutiger Sicht

Der Gartenrotschwanz, einer der prächtigsten Singvögel, ist in der Schweiz selten geworden. Zu Zeiten Lussers waren sowohl Hausrotschwanz als auch Gartenrotschwanz häufig. Dass bei den Fangaktionen im Zusammenhang mit der Alpenzugforschung bei Realp vom 16.9. bis 2.10.1934 noch 298 und vom 1.9. bis 11.10.1935 sogar 521 Gartenrotschwänze gefangen worden sind, sowie 1933 und 1935 sogar die häufigste Fänglingsart war, ist nach dem inzwischen eingetretenen Bestandseinbruch kaum mehr vorstellbar. Der Bestandsrückgang gilt auch für den Kanton Uri, wie K. Colombo und M. Wyrsch in ihrer Bestandsaufnahme von 1995 bis 1997 für die Reussebene nachgewiesen haben. Er ist Folge der dramatischen Lebensraumveränderungen der Ganzjahreslebensräume, vor allem aber der Bruthabitate, wie die Bestandsentwicklung seit dem grossflächigen Waldbrand vom 13.8.2003 bei Leuk eindrücklich belegt.