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Aktueller Artname

Prunella collaris (Scopoli, 1769)        

Alpenbraunelle  

Foto Urs Wüthrich

Artname bei Karl Franz Lusser

Accentor alpinus                                      

Alpenflühvogel, Heublümler     

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Text von Karl Franz Lusser

Von der Grenze des Holzwuchses bis zum ewigen Schnee ist die Alpenbraunelle im Sommer überall anzutreffen. Der Vogel belebt die Gegend durch seinen anmutigen Gesang. Er ist nicht scheu und muss deshalb Sperbern oft als Speise dienen. Wenn im Herbst im Hochgebirge bereits der Winter eintritt, lässt er sich in die Alpen hinab, sucht in den Hütten und Stallungen Schutz. Je härter der Winter jedoch wird, desto tiefer lässt er sich ins Tal und verlässt es teilweise vielleicht sogar ganz. Sobald im Frühling der Schnee aufzutauen beginnt, sieht man ihn nicht selten in und um die Ställe um Altdorf.  Im Tal sah ich ihn immer nur im Vorfrühling. Im September 1858 glaubte ich seinen Gesang auch im Kolosseum von Rom zu vernehmen und ihn auf dem hohen Gemäuer zu erblicken.

Kommentar aus heutiger Sicht

Von diesem Hochgebirgsvogel liegen Beobachtungen vom Urnersee bis zum Furkapass vor. Im Winter zeigt sich die Alpenbraunelle auch etwa bei Skihütten und in Bergdörfern. Lusser machte ein Jahr vor seinem Tod eine Reise nach Rom, wo er den winterharten Vogel offenbar mitten in der Stadt antraf. Dies vermerkte er in einem späteren Nachtrag zu seinen Aufzeichnungen.