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Aktueller Artname

Aegithalos caudatus (Linnaeus, 1758)       

Schwanzmeise

Foto Urs Wüthrich

Artname bei Karl Franz Lusser

Parus caudatus L.                                

Schwanzmeise, Pfannenstili

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Text von Karl Franz Lusser

In Ursern und anderen höheren Gegenden kommt die Schwanzmeise sehr selten vor. Sie streicht jedoch in Tannen- und Laubwäldern unter lautem Geschwätz täglich in Gesellschaft herum. Im Herbst und Winter kommt sie in die Baumgärten und Dörfer, besonders vor bevorstehenden Unwettern. Dort sucht sie sehr beschäftigt nach Spinnen und Insekten aus allen Ritzen und verborgenen Winkeln.

Kommentar aus heutiger Sicht

Der schwarzweisse Schwanz ist länger als der übrige Körper der kleinen Meise, weshalb der von Lusser erwähnte Name „Pfannenstili“ durchaus seine Berechtigung hat. Mitte des 20. Jahrhunderts scheint dieser Brutvogel im Kanton Uri eher spärlich vorgekommen zu sein. Sie ist zu einem alljährlichen Brutvogel in den Wäldern des Reussdeltas geworden. Auch Beobachtungen im Winterhalbjahr nehmen in den letzten Jahrzehnten eher zu. So sah Urs Wüthrich am 4.2.2016 eine Schwanzmeise an einem Meisenknödel sowie am 10.12.2020 und 21.22.2022 mehrere Schwanzmeisen auf einer Birke in seinem Garten in Bürglen. Die Schwanzmeise reagiert empfindlich auf strenge Winter, die zu Bestandseinbrüchen von bis zu 80 % führen können.