kl-179

Aktueller Artname

Ptyonoprogne rupestris (Scopoli, 1769)                                    

Felsenschwalbe              

Artname bei Karl Franz Lusser

Hirundo rupestris L.                

Felsenschwalbe             

————————————

Text von Karl Franz Lusser

Die Felsenschwalbe ist nicht so selten. Sie lebt an den hohen Felsufern des Urnersees, an den steilen Felsen in der Rinächt, im Bockitobel und am Hochweg. Sie wohnt dort oft in Gesellschaft mit der Mehlschwalbe, kommt jedoch einige Tage früher im Jahr an als diese. Doch auch die Rückreise tritt sie dann etwas früher an. Im Gegensatz zu den anderen Schwalben entfernt sich die Felsenschwalbe nie weit vom gewohnten Aufenthaltsort, sondern macht in der Nähe längs der Felswände Jagd auf Insekten. In den Hochalpen ist mir die Felsenschwalbe nie begegnet. Sie fliegt schnell, beständig schwankend und füttert dabei ihre Jungen im Flug.

Kommentar aus heutiger Sicht

Hans Meier bestätigte die von Lusser genannten Fundorte in der Mitte des letzten Jahrhunderts, fand aber zusätzliche Nester von Felsenschwalben an der Bristenstrasse und drei bis vier Nester in den Strassentunnels zwischen Wassen und Meien, wo er zusammen mit P. Nipkow Nestjunge beringte. Er meldete auch mehrmals Winterbeobachtungen, so im Januar und Februar in den Jahren 1960 und 1961. Bis 1982 nistete die Felsenschwalbe in der Schweiz nur an Felsen, gelegentlich an Brücken, Lawinenschutzgalerien und Tunnels, aber bloss ganz ausnahmsweise an Gebäuden. Dann haben Gebäudebrüter zunächst vor allem im Wallis, Tessin und in Graubünden, schliesslich auch im Mittelland und Jura zugenommen. Im Urserental sind Nester an Gebäuden 2009 in Zumdorf, ab 2011 in Hospental und ab 2012 in Andermatt sowie am Kieswerk Zumdorf gefunden worden (U. N. Glutz von Blotzheim).