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Aktueller Artname

Lagopus muta (Montin, 1776)                             

Alpenschneehuhn   

Foto Naturkundesammlung Kant. Mittelschule Uri

Artname bei Karl Franz Lusser

Tetrao lagopus L. 

Schneehuhn           

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Text von Karl Franz Lusser

Das Schneehuhn hält sich während des Sommers weit oberhalb der Waldgrenze auf und lebt im Gebirge bevorzugt an den schattigen Stellen der Nordseiten, gerne in Schnee und Eis. Auch im Winter steigt es höchst selten bis in die Waldregion hinab. Es wühlt tiefe Gänge unter den Schnee, um sich dort zu schützen und auch um Nahrung zu finden. Die Blättchen von Dryas octopetala [Silberwurz] fand ich in fast jedem Magen des Schneehuhns. Ich hatte schon mehrmals Gelegenheit, auf Alpwanderungen ganze Familien grauer Schneehühner vor mir herlaufen zu sehen. Die Alten gebärden sich dabei sonderbar und suchen die Menschen oder andere Feinde abzulenken. Ich sah sie wiederholt wie herabrollen, dann wie gelähmt am Boden flattern. Wenn man die Nähe der Jungen dann verlässt und sich ihnen selbst nähert, fliegen sie behende davon. Wenn sie ihren Zweck dadurch erreicht sehen, kehren sie auf einem Umweg zu den Jungen zurück und locken diese dann in ein Versteck.

Kommentar aus heutiger Sicht

Das Alpenschneehuhn ist in unseren Bergen neben dem Birkhuhn das häufigste Raufusshuhn. Es lebt aber oberhalb der Baumgrenze. Im Gegensatz zum Birkhuhn steht es noch immer auf der Liste der jagdbaren Tiere des Kantons Uri. Dies ist auch deswegen unglücklich, weil es durch ganzjährig zunehmenden Alpentourismus, Klimaerwärmung und Anstieg der Baumgrenze immer mehr unter Druck gerät.