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Aktueller Artname

Grus grus (Linnaeus, 1758)                    

Kranich             

Artname bei Karl Franz Lusser

Grus cinerea Bech

Kranich                  

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Text von Karl Franz Lusser

Ich erhielt vor einigen Jahren im Oktober einen starr gefrorenen Kranich aus Ursern, welchen ein Gemsjäger auf einer Anhöhe am Gotthard gefunden hatte. Dieser Streich- oder besser Zugvogel muss also über unsere Alpen wegfliegen, ohne sich in die Alpentäler und die tiefer gelegenen Gebirgseinschnitte herabzulassen. Vermutlich war er auf dem Flug zu den grossen Seen und Moosen der Schweiz unterwegs. Weder Herr Nager noch ich haben je einen weiteren Kranich hier bemerkt.

Kommentar aus heutiger Sicht

Wegen Entwässerungen von Moorlandschaften, Verlusten in den Überwinterungsgebieten und Plünderungen von Gelegen gingen in Nordeuropa bis in die 1970er Jahre die Brutbestände von Kranichen ständig zurück. Danach gelang dank Naturschutzmassnahmen die Wende. Die Schweiz liegt zwar ausserhalb der engen Zugsroute der Kraniche. Doch dank einer neuen Route sind im letzten Jahrzehnt die Kranichbeobachtungen auch in der Schweiz angestiegen. So kann man sogar in Uri immer wieder Vögel auf dem Zug beobachten. Zwischen den Jahren 2000 und 2004 wurde der Kranich im Kanton Uri mindestens fünfmal  gesichtet. Eine weitere Beobachtung wurde 2019 im Urner Reussdelta gemacht.