Aktueller Artname
Scolopax rusticola Linnaeus, 1758
Waldschnepfe
Artname bei Karl Franz Lusser
Scolopax rusticola L.
Waldschnepfe
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Text von Karl Franz Lusser
Man trifft einzelne Waldschnepfen das ganze Jahr hindurch, vermehrt jedoch im Herbst und Frühling auf dem Strich. Bei gutem Wetter steigen sie nicht ins Tal hinab, sondern bleiben im Bergwald. Im Urserntal, wo nur wenig Wald zu finden ist, scheinen die Vögel auf dem Strich nicht zu verweilen, da Schnepfen dort sehr selten angetroffen werden.
Kommentar aus heutiger Sicht
Die dämmerungs- und nachtaktive Waldschnepfe lebt heimlich und ist deshalb nicht leicht aufzuspüren. Aus dem 20. Jahrhundert liegen mehrere Schnepfenbeobachtungen vor. Ein Totfund musste am 21.12.1953 in Intschi verzeichnet werden. Zwischen 1950 und 1960 brütete ein Tier auf Süessberg (Schattdorf) auf 1300 m ü. M. Am 14.12.1962 erhielt Hans Meier eine verletzte Waldschnepfe, welche er nach einer Erholungsphase im Flüeler Ried wieder aussetzen konnte. Am 20.11.1968 fand Alfred Schön aus Altdorf ein verletztes Tier, welches bald darauf einging. Für das Jahr 2015 hält die Datenbank der Vogelwarte Sempach den Fund von drei Waldschnepfen im Gebiet der Skiarena Andermatt-Oberalppass fest. Vögel auf dem Durchzug wurden 2018 auch in der Urner Talebene registriert. Die Waldschnepfe gilt aktuell in der Schweiz als verletzliche Prioritätsart für die Artenförderung.