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Aktueller Artname

Vipera berus (Linnaeus, 1758)                                          

Kreuzotter               

Foto Tony Gnos

Artname bei Karl Franz Lusser

Vipera prester, Vipera vivipara                                  

Schwarze Viper, Wurm             

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Text von Karl Franz Lusser

Die „Vipera prester“ ist die schwarze Viper, 2‘ bis 2-6“ lang, welche in den Alpen vorkommt und sonnige Stellen mit heissen Steinen liebt. Sie steigt bis 7 – 8000‘ [knapp 2500 m ü. M.]. Sie wird von den Landsleuten auch „Wurm“ genannt.

Kommentar aus heutiger Sicht

Die wissenschaftliche Erstbeschreibung der Kreuzotter erfolgte durch Carl von Linné 1758 in seiner „Systema naturae“ unter den zwei unterschiedlichen Namen „Coluber berus“ und „Coluber chersea“ sowie 1761 in der Folgeauflage zusätzlich unter „Coluber prester“. Lusser schreibt aber auch von der eigentlichen „Vipera vivipara“, welche ein dunkles, aus Vierecken bestehendes „Ziccakband“ [Zickzackband] über den braunen Rücken aufweise und einen schwarzen Bauch habe. Diese würde sich stark vermehren, seit sie nicht mehr für Apotheken gefangen würde. Trotzdem sei sie nicht sehr verbreitet. Die Kreuzotter hat wie die Aspisviper senkrecht geschlitzte Pupillen, gekielte Schuppen und zwei 3-5 mm lange Giftzähne im Oberkiefer. Die Schnauze ist bei der Kreuzotter abgerundet, bei der nahe verwandten Aspisviper ist sie dagegen aufgestülpt. Die nördliche Klade der Kreuzotter, wozu auch die Tiere im Kanton Uri gehören, ist gemäss der Roten Liste auf eine kritische Grösse zusammengeschrumpft und regional sogar ausgestorben. Aus dem Kanton Uri sind noch mehrere Funde bekannt.