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Aktueller Artname

Salamandra atra Laurenti, 1768                                

Alpensalamander              

Foto Urs Wüthrich

Artname bei Karl Franz Lusser

Salamandra atra                                             

Schwarzer Salamander, Bergmoli     

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Text von Karl Franz Lusser

Der schwarze Salamander, das Bergmoli, ist auf unseren Alpen auf 2000 bis 7000 Fuss in der Bergregion sehr häufig anzutreffen, besonders am Morgen oder wenn es regnete. An einem Nachmittag im Juni 1836 hatte es sehr heftig, aber warm geregnet, sodass das Gras sehr nass war. Ich musste zu einem Patienten in die Windspalte in Attinghausen, welche bekanntlich nahe des Silggener Sumpfs liegt. Der lehmige Fussweg von Schweinsberg dorthin war nach 10 Minuten voller Tiere. Viele von ihnen waren in Begattung, so dass ich im eigentlichen Sinne darüber hergehen musste, wenn ich nicht in das hohe und nasse Gras stehen wollte. Dabei musste ich mich achten, wo ich meine Füsse absetze, um nicht auf diesen schlüpfrigen Tieren auszugleiten.

Kommentar aus heutiger Sicht

Der Alpensalamander wird in Uri auch Regenmoli genannt, da er besonders während und nach dem Regnen zu finden ist. Lusser nennt die mit feuchtem Moos bewachsene Gassenmauer bei der Loretokapelle in Bürglen als seinen am tiefsten gelegenen Urner Fundort. Dies wäre dann auf einer Höhe von etwa 650 bis 700 m ü. M. Die maximale Höhe gibt Lusser mit 7000 Fuss an, was ungefähr 2150 m ü. M. entspricht. In der Schweiz wurde der Alpensalamander schon in einer maximalen Höhe von 2430 m ü. M. gefunden. Der glänzend schwarze Schwanzlurch hat sich dermassen an seine höher gelegene Umwelt angepasst, dass er zum Laichen kein offenes Gewässer benötigt, sondern seine fertig entwickelten Jungtiere nach einer Tragzeit von zwei bis vier Jahren lebend zur Welt bringt. Die Schilderung aus dem Jahr 1836 beschreibt Lusser in einem Nachtrag.