Aktueller Artname
Lampetra planeri (Bloch, 1784)
Bachneunauge
Artname bei Karl Franz Lusser
Petromyzon planeri
Kleines Neunauge
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Text von Karl Franz Lusser
Das Kleine Neunauge ist in Bächen mit sandigem Grund nicht selten, so auch beim kleinen Durchschlag auf der Allmend [Anm. Vermutlich ist hier ein Seitenarm des damaligen Urner Reussdeltas gemeint].
Kommentar aus heutiger Sicht
Das Bachneunauge wurde bis Anfang des 20. Jahrhunderts in Seedorf gefunden. Ein Exemplar aus dieser Zeit befindet sich im Alkohol konserviert in der Naturkundlichen Sammlung der Kantonalen Mittelschule Uri in Altdorf. Danach wurde das Bachneunauge in der Reussebene jahrzehntelang nicht mehr gesehen. Ob sich das Bachneunauge bloss gut versteckt hatte oder ob es später über den See wieder zurückfand, ist unklar. In der Muota bei Brunnen war es vermutlich auch in dieser Zwischenzeit heimisch. Nach der Revitalisierung der alten Reuss und der Öffnung von Gräben im Rahmen des Reussdeltaprojekts findet man das Bachneunauge seit etwa 1990 wieder regelmässig in Seedorf in der Alten Reuss sowie im Klosterbach, aber auch im Meliorationsgraben und Giessen auf der Flüeler Seite. Aus dem Jahr 2013 liegt zudem ein Fund der EAWAG aus der Gemeinde Silenen vor.