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Melolontha melolontha (Linnaeus, 1758)

Feldmaikäfer

Foto Wikipedia

Artname bei Karl Franz Lusser

Melolontha vulgaris

Maikäfer

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Text von Karl Franz Lusser

Maikäfer, auch schlechtweg Käfer genannt, eine wahre Plage in Uri, wo er in geringer Anzahl alle Jahre über das dritte Jahr aber in zahlloser Menge erscheint, so dass er die Bäume, besonders die Wallnussbäume, oft ganz wieder entlaubt. Noch grösseren Schaden tut seine Larve, die Inger in Wiesen und Gärten, wo sie oft ganze Strecken weit die Wurzen aller Pflanzen zerstört. Die Gemeinde Flüelen leidet viel weniger unter dieser Plage als das benachbarte Altdorf. Seine Bewohner sind geneigt, dies einer Wahlfahrt zuzuschreiben, die sie jährlich nach Sachseln  unternehmen. Ohne Zweifel ist aber die durch die Schwelle in Luzern zugenommene Versumpfung der Wiesen um Flüelen die Ursache davon, indem die Engerlinge sumpfiges, feuchtes sowie gar steinreiches Erdreich nicht lieben.  

Kommentar aus heutiger Sicht

Der Maikäfer ist wohl der bekannteste einheimische Käfer überhaupt. Während er in mehreren Kantonen kaum mehr vorkommt, wird der Kanton Uri wie von Lusser beschrieben noch regelmässig von Schäden betroffen. Allerdings ist der erwähnte Dreijahreszyklus nicht mehr so klar erkennbar wie früher. Die Schweizer Flugjahre lassen sich mathematisch berechnen. Hat die durch 3 geteilte Quersumme der Jahreszahl einen Rest von 2, liegt ein Urner Flugjahr vor (2015, 2018, 2021, 2024 etc.). Während in der Schweiz alle drei Jahre ein Zyklus durchlaufen wird, kann ein Zyklus in nördlichen Ländern bis fünf Jahre dauern. Der Grund dafür dürfte bei den tieferen Temperaturen zu finden sein. Aus den höher gelegenen Gemeinden des Urner Reusstals liegen keine Käferfunde vor. Die obere Grenze verläuft etwa bei Gurtnellen-Wassen.