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Aktueller Artname

Gordius aquaticus Linnaeus, 1758                       

Wasserkalb            

Foto Felicitas Ledergerber

Artname bei Karl Franz Lusser

Gordius aquaticus      

Wasserkalb       

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Text von Karl Franz Lusser

Das Wasserkalb ist in Bächen und Brunnen mit tonigem Boden nicht selten.  Albern ist das von gemeinem Volk geglaubte Märchen, dass wenn man sie zufällig verschlucke, sie im Magen zur Grössse einer Schlange heranwachse. Trotzdem ist sie von einigem Nutzen, weil es viele Menschen von allzu jähem Trinken von jedem Brunnen und aus jeder Quelle abhalten mag.

Kommentar aus heutiger Sicht

Das Wasserkalb ist eine Saitenwurmart, welche im Süsswasser Insekten parasitiert. Der bis 80 cm lange Wurm ähnelt einem starken Rosshaar. Er ist gelb, braun oder schwärzlich gefärbt. Erkennbar ist ein Saitenwurm unter der Lupe an seinen fehlenden Borsten und Ringeln. Wie alle Saitenwürmer hat das Wasserkalb in allen Lebensstadien keinen Mund, dafür aber einen rudimentären Darm, dessen Funktion noch nicht geklärt ist. Die Nahrungsaufnahme erfolgt während der parasitären Phase nur über die Haut, während das ausgewachsene adulte Tier nichts mehr frisst. Im Kanton Uri wurde in Seelisberg schon mehrmals ein Wasserkalb nachgewiesen und auch fotografiert.