319.
12. Meles vulgaris gemeiner Dachs nicht selten bey uns.
aber doch nicht häuffig, ja immer seltener, so auch in Ursern.
Soll noch vor 20 Jahren an den Berghalden über dem
Ursernthal häufig gewesen sein.
13. Mustela erminea grose Wiesel, Hermelin, Helmli, steigt bis 8000ʹ hinan.
14. Mustela vulgaris kleine Wiesel beyde besonders
erstere vom Thale bey Altdorf, bis hinan in die Fel-
senregion, wo die ewigen Gletscher hinabsteigen
nicht selten.
Im Winter erstere weis – auch leztere fand Nager auf dem Gotthard weis.
nur durch Kleinheit und Mangel der schwarzen Schwanzspize von obiger verschieden
15. Mustela martes Edelmarter, Baummarter
in unseren grosen, und einsammen Bergwaldungen
nicht so selten, aber auch nicht gemein. der Pelz kostb. 1 Kronthaler
16. Mustela foina Hausmarder, Iltis M. putorius viel ge-
meiner als der vorige in und um die Doerfer. /:beyde sind verschieden:/
der Iltis gem. als der Marder, in Ursern erster gemeiner.
M. foina unterscheidet sich von M. martes fast nur durch weisse Kehle
der dieser gelber hat und ist viel grausammer als der Iltis, dessen Pelz auch
doppelt weniger werth.
17. Lutra vulgaris der gemeine Otter, er lebt an der Reus
und andern Orten um Altdorf, doch wird nur
selten einer geschossen. Steigt der Reus entlang bis Ursern. in Uri nicht so selten.
Pelz 2-4 Kronthaler
18. Canis domesticus Dieser treue Wächter der Men-
schen ist natürlich auch in Ury einheimisch,
und zwar, da mann da keine Abgaben kennt,
sehr häuffig, fast jede Familie hat ihren
Hund selbst arme Leute, die kaum für sich
zu Essen haben. Der algemeinste, und dem
Bauer. Der beliebteste Hund in Ury ist der
Spiz, oder Pommer. nächst diesem sind
Mezgerhunde, Jagd- und Hühnerhunde, Mopse
und Doggen am gemeinsten.
Nie weis ich ein Beispiel das hier ein wuthkranker Hund gewesen.
19. Canis lupus der Wolf. Soll ehedem auch vorge-
kommen seÿn, wofür auch Heute, die vor der
Brunst in vielen Haeusern waren, sprachen.
Seit mehr als fünfzig Jahren aber ist in Ury
kein Wolf mehr verspürt worden.
Jm Jahr [Angabe fehlt] jedoch wurde ein sehr groser am Achsen[1]
geschossen, und nach Altdorf zur Schau gebracht.
20. Canis vulpes der Fuchs. Dieser ist desto allge-
meiner, und nicht wenig Schuld das Hasen
und Waldhühner um so seltener sind. Er be-
wohnt die Waldung vom Thal bis in die Alpen.
Ich traf im Sommer einmahl einen weit über dem
[1] Achsen ‒ Axen zwischen Flüelen und Sisikon