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132. Parus caudatus Schwanzmeise, häuffig in Tannen-
und Laubwäldern, wo sie täglich in gesellschaft
unter lautem Geschwäz morgens nach Osten, und
Abends nach Westen streicht, im Herbst und Win-
ter komt sie auf ihren Streifereyen besonders bey
bevorstehenden Unwetter in die Baumgärten, und
Doerfer, wo sie sehr geschäftig aus allen Rizzen
und verborgenen Winkeln Spinnen, und andere
Insekten hervorsuchen. Die Schwanzmeise
oder Pfannenstili wie mann sie hier heist komt
in Ursern und derley hoehern Gegenden sehr selten
vor.
133. Parus cristatus Haubenmeisi den Winter uber gemein
in den Wäldern um Altdorf in Gesellschaft der Goldhän-
chen, und Tannenmeisen – in Ursern, und andern
Alpenthälern selten, nur in den dichten Wäldern
der Mittelberge sieht mann sie den Sommer über noch
am oeftersten. meist in Gesellschaft von Tannenmeisen.
alle Meisen oft mit Goldhänchen, durchsuchen strichweis
Gebüsch und Tannen unter vielem Geschwäz
im Herbst sieht man alle Arten auch in Ursern doch selten.
134. Hirundo rustica Rauchschwalbe um Altdorf sehr gemein.
in Ursern blos im Frühjahr auf dem Durchzuge bemerkt.
Sie ist sehr früh wach. Unlängst im July 1832 fand ich
in Schattdorf einige schon Morgens um zwey Uhr beym
Mondschein geschäftig und singend umherfliegen.
Komt Ende März und verschw Ende October.
Bei eintrettender Kälte zieht sie über Sümpfe,
und die Fabel das sie da Winterschlaf halte
bemächtigte sich selbst gelehrter Naturforscher wie Linné
135. Hirundo urbica Hausschwalbe. Sehr häuffig vom
Vierwaldstätter See bis in die Gletscherregion hinan
wo sie so viele nakte Felswände zum beliebten
Aufenthalt findet. Nach Verschiedenheit der Wit-
terung kommen sie bald im Aprill Ende März, bald erst im Mayen Aprill
an und verlassen uns im October oder erst November
verwichenes Jahr flogen noch im November eine
Schaar von circa 40 Individuen bey sehr stürmisch
naskalter Witterung in Altdorf umher und liessen sich
ganz zahm vor den Fenstern nieder. Da ich noch jung war
sah ich einmahl eine ganz weisse
Irrig meint Tschudi sie besuchen die Berge nur als Reisende.
Die Capelle im hochgelegenen Realp ist an der Fronte eine ganze
Stadt von Schwalben Nestern wie nirgens im Thale.
136. Hirundo rupestris Felsenschwalbe. Nicht so selten
an den hohen Ufern Felsenufern des Urnersees, so-
wie an den steilen Felsen am Rhinächt, und am
Bokitobel, am Hochweg u.s.w. wo sie in Gesellschaft
der Hausschwalbe lebt. So viel ich bemerken konnte
kommt sie einige Tage früher als diese an, und verreist
mit dieser um gleiche Zeit auch eher etwas früher.
Sie entfernt sich nie weit vom Ort ihres gewohnten Au-
fenthaltes, wie es die andern Schwalben thun sondern macht
Fliegt sehr schnell und beständig schwenkend und hirtet
die Jungen im Flug. in den Hochalpen begegnete sie mir nie.
[Randspalte Seite 351]
II. Ordn: IV Familie Chelidones Schwalben
1 Genus Hirundo L. Schwalbe
a. H: rustica L. /:134:/
b. H: urbica L. /:135:/
c. H: rupestris L /:136:/
d. H: riparia L. /:137:/
2 Genus Micropus Meyer Segler
a. M: murarius M. /:139:/
b. M: alpinus M. /:138:/
3 Genus Caprimulgus Ziegenmelker L.
a. Capr: punctatus Meyer Geisbebi /:140
Fortsez: pg. 330