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Noch mus nachgetragen werden, das gemeine Hühner
fast durchs ganze Land in allen Hütten, Gänse und
Enten in Dorfern an der Landstrasse in Altdorf
Fluhlen etc. Pfauen, und Perlhuhner aber nur
von einzelnen Liebhabern z.b Herrn Landammann
Epps in Altdorf gehegt werden.

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Nachtrag Turdus rosæus wurde im Juny 1834 1833
bey Seedorf gefangen. Ein Mänchen dieser schoenen
Amselart flog wiederhohlt aus dem Gebüsche
auf eine Wiese hervor, und schien Insekten zu
haschen, war dabey so wenig scheu, das ein
Baurenjunge sie mit dem Huthe haschen kon-
te. dieser verkaufte den schoenen Vogel an Alois
Schilling, welcher ihn mit gehaktem Fleische
fütterte, welches der Vogel mit Gierde von der Hand
pikte und dabey die Haube hoch empor richtete
aber den andern Morgen lag er ohne Zweifel
in Folge von Uebersättigung tod im Käfig, so
erhielt ich denselben, und lies ihn durch meinen
Neffen Jost Muheim ausstopfen. Das Thier war
äuserst mager, das Gefieder aber zeigte keine
Spuren, das er etwa irgenwo aus einem Käfigt
entrunnen seÿn mochte ‒ mangel an gewohnter
Nahrung, und Hunger scheinen allein Ursache
der auserordentlichen Zahmheit dieses verirrten
oder durch Sturm verschlagenen Vogels gewe-
sen zu seyn. Sie lebt sonst in Affrica, Persien, und Indien,
also ein sehr seltner Gast.

Turdus cyanæus will Herr Nager in der Gegen
von Hospithal erhalten haben, und Turd: arundinacæus
im Regli bey Andermatt.

Lestris pomarinus Diese seltene Moevenart erhielt
Nager von der Furca wahrscheinlich durch Sturm
verschlagen lies sie sich nieder wo die ungeheure Glet-
scherausdehnung ihr als ein Mur erschien.

Ardea purpurea erhielt H. Nager im Ursernthal Anno
1836 Anfang Septembers. Emberiza hortulana fand Nager auch in Ursern.