Seite 366, Transkription

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 5    Anguis fragilis   die gemeine Blindschleiche
ist auch hier wie in ganz Europa gemein.

Sie überw. 20-30 in einem selbstgegrabenen 30-35ʹʹ langen Stollen

 6.   Coluber natrix   die Ringelnatter Waldschlange. Sie
komt ziemlich häuffig um Altdorf vor besonders
im Bannwald, und zwar oft von mehrern Fus
Länge. Sie ist aber voellig unschuldig, und gefahr-
los, ja durch Verminderung der Mäuse ein recht nützliches Thier.

 7.   Coluber laevis seu austriacus   glatte Natter auch
diese komt hier vor, und ist ebenfalls unschädlich.
Sie beist zwar, aber der Biss ist ohne Bedeutung

 8.   Vipera Redii   Kupferschlange. Kommt hin und wie-
der an Heken in Steinhalden, circa 3ʹ lang, und lokern Mauren
vor ihr Bis ist, wen auch nicht gerade toed-
lich doch immer gefährlich, ebenso der der

Eigentlich vivipara Sie mehren sich stark und werden nicht mehr
für Apotheken etc. gefangen doch sind sie nicht gemein.
Das dunkle aus vireken bestehende Ziccakband das über den
bräunlichen Rüken läuft und der schwarze Bauch zeichnen sie

 9.   Vipera Prester   der schwarzen Viper, 2ʹ-2-6ʹʹ lang, die in den
Alpen vorkomt, und von den Landleuten
unter dem Namen Wurm gekant ist. Sie
steigt bis 7- 8000ʹ liebt sonnige heisse steinige Stellen wo sie auf Steinen an der
Sonne ruht.

10.  Rana esculenta   grüner Wasserfrosch in Gräben
und Teichen auf den Flächen um Altdorf – viel
groeser in Teichen, und kleinen Seen der Berge
zum Beispiel auf Golzern. Des schmackhaften
zarten und gesunden Fleisches wegen werden
sie häuffig gefangen und genossen besonders im
März und Aprill vor der Begattungszeit. Der Fang
ist vorzüglich ergiebig zur Nachtzeit bey oder nach
einem warmen Regen. Zu Berg und Thal stimmen sie
fast gleichzeitig den Quakruf an den sie Tag und Nacht
mit grosser Beharrlichkeit fortsezzen ein grob stimmiger
Vorsänger intoniert und wird von langen Responsorien,
und schmetternden Tuttis begleiten und silentius
kurz unterbrochen wie ein Capuciner Chor

11.  Rana temporaria   braune Grasfrosch in feuchtem Gras
auf Wiesen und Waeldern nicht selten auch dieser
ist erbahr.

       0 Anm. Die Froesche welche gar nicht selten in den Alpen-
Seen sich aufhalten gleichen an Gestalt, und
Farbe mehr dieser an Lebensart mehr dem Wasser-
frosch sind aber groeser und fleischiger als beyde. Koen-
te es nicht vieleicht eine eigene Art eine R. alpina seyn?

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III.Ordnung.  Froschartige Kriecher Batrachia

1   Genus   Frosch Rana L.
a.  R: esculenta L. /:10:/
b.  R: temporaria L /:11:/
c.  R alpina? /:0:/

2   Genus   Laubfrosch Hyla /:12:/

3   Genus   Kroete Bufo
a.  B: vulgaris L /:13:/
b.  B: portentosus /:14:/
c.  B: bombina /:15:/
d.  B: alpinus Schinz
     Diese kleine schwarzgraue Kroete mit
     weis marmoriertem Bauch der Glarner Alpen
     fehlt hier gewiss nicht.

4   Genus   Salamander Salamandra
a.  S. maculata /:16:/
b.  S. atra /:17:/

5   Genus Triton   Molch
a.  cristatus
b.  Wurfbeinii oder alpestris, lacustris
     an gleichen Orten und in Alpseen.
c.  Tr. palmatus /:19 und 20:/
d.  Tr. carnifex von lacustris wahr-
     scheinlich mit voriger
e.  Tr. exiguus   Kleinmolch hie und da unter Steinen.