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des Gletschersturzes, und Donner der ver-

heerenden Lauinen, wie im sanften

Morgenhauch, der über bestaunte, wie mit

Brillianten besäte in den ersten Sonnen-

strahlen flimmernde blumenreiche

Wiesen weht, und im Laub der

Haine lispelt – auf dem oeden

Eisfeld, das sich [ . . ?] gähnend

vor dem Tritt des Wanderers spaltet

und in grauser Trümmer-Wüste von

alternden ein Sturz drohenden Felsen

umgeben ‒ wie auf blumenreichen

Triften zu Berg und Thal, wo zahl-

lose Inseckten aller Art sich herum

tummeln, und sich des Lebens freuen.

Im einsammen vernachläsigten, vermodern-

den Alpenwald, wie in tiefern baum-

reichern von einer Menge Voegel,

belebtern, Gehoelzen. Im Brausen

des über Felsentrümmer hinabwüthen-

den Alpbaches, wie am Gestade

sanft über die Ebene dahingleitende

kräuterreiche Ufer belekenden Giesen[1]

und des von ungleichem Luftdruk sich

kräuselnden Sees ist Gottes Gegen-

wart nahe, überall seine Allmacht

seine Güthe und Liebe laut verkindet.

Und wer erst vom Gipfel hoher Berge weit

über die Ebene hinausgeschaut, der Sonne

Aufsteigen und Untertauchen gesehen


[1] Giesen, Giessen ‒ Stelle mit stehendem oder schwach fliessendem Grundwasser