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Aktueller Artname

Lacerta agilis Linnaeus, 1758                                                

Zauneidechse               

Foto Karin Müller

Artname bei Karl Franz Lusser

Laçerta agilis Merr., Lacerta saepium                            

Gemeine Eidechse

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Text von Karl Franz Lusser

Die gemeine Eidechse ist an Mauern und warmen, steinigen Orten sehr häufig. Selbst bis in die Alpen hinan ist sie an ähnlichen Stellen nicht selten. Doch vielleicht ist die bis in die Berge vorkommende Eidechse eine andere Art. Das braucht noch eine nähere Untersuchung.

Kommentar aus heutiger Sicht

Lussers Vermutung stimmt wohl, denn die höchsten aktuellen Vorkommen der Zauneidechse gehen im Kanton Uri nicht über Gurtnellen auf etwa 800 m ü. M. hinaus. Bei seinen höher gelegenen Tierfunden dürfte es sich um die Wald- oder Bergeidechse „Zootoca vivipara Jacquin, 1787“ gehandelt haben. Die Lebensräume der Zauneidechse sind Trockenstandorte, steinige Wiesen und öde Flächen. Sie braucht jedoch auch Unterschlupf in Hecken, Böschungen, Magerwiesen und verwilderten Gärten. Solche Restflächen fallen der modernen Kulturlandschaft jedoch zunehmend zum Opfer. Gleichzeitig wird das Nahrungsangebot an Insekten, besonders an Schmetterlingen und Käfern knapper. Die Zauneidechse wird zusätzlich durch die standortsfremde Mauereidechse „Podarcis muralis (Laurenti, 1768)“ bedrängt, welche sich als Kulturfolger aus dem südlichen Raum immer mehr ausbreitet.