(1790 – 1859)
Karl Franz Lusser wurde am 7. März 1790 in Altdorf im Lusserhaus (Tellsgasse 10, mit Gedenktafel) geboren. Er besuchte das Gymnasium in Altdorf sowie das Lyzeum in Solothurn und Freiburg. Danach studierte er Medizin und Naturwissenschaften in Bern und in Freiburg im Breisgau. 1814 erhielt er das Urner Patent der Arzneikunst und eröffnete eine Praxis in Altdorf. Lusser, verheiratet mit Theresia Müller und Vater eines Sohnes, hatte in Altdorf verschiedene Gemeindeämter inne. Von 1846 bis 1848 amtierte er als Landesstatthalter und von 1848 bis 1850 als Landammann. Als Politiker konservativer Richtung prägte Lusser die Kantonsverfassung von 1850.
Lusser war ohne Zweifel der bedeutendste Naturforscher des Kantons Uri. Er war von universeller Bildung und betätigte sich in mehreren Wissenschaften. Schon während seiner Universitätsstudien zeigte Lusser einen besonderen Hang zu den Naturwissenschaften. Mit Zeichenstift und Feder hielt er die Natur und die Urner Ereignisse in seiner Urner Geschichte fest. Damals begann er mit seinen später sehr reichhaltigen mineralogischen und botanischen Sammlungen. Im Alter von 24 Jahren erhielt er das Angebot zu einer naturwissenschaftlichen Expedition nach Brasilien. Nur auf das entschiedene Veto seiner besorgten Mutter wies er das Angebot ab.
In der Reihe „Gemälde der Schweiz“ (IV. Der Kanton Uri) erstellte Lusser 1834 eine Beschreibung aller in demselben befindlichen Berge, Seen, Flüsse Heilquellen, Flecken, merkwürdigen Dörfer, so wie der Burgen und Klöster; nebst Anweisung denselben auf die genussvollste und nützlichste Weise zu bereisen. Ein Hand- und Hausbuch für Kantonsbürger und Reisende.
Über die Urner Tierwelt machte er dort folgende Aussage:
Bereits ein Jahr nach der Gründung der Schweizerische Naturforschende Gesellschaft im Jahre 1815 zählte Karl Franz Lusser zu dessen Mitgliedern. Im Jahre 1842 präsidierte er deren Jahresversammlung in Altdorf. Lusser war ein sehr eifriges und arbeitsames Mitglied und verfasste viele Arbeiten.
Lusser starb im Jahre 1859 in Altdorf. Zu seinem 100-jährigen Todestag wurde am 14. November 1959 auf dem Haldi zu seinen Ehren ein Gedenkstein, ein „erratischer Block“ mit Inschrift eingeweiht. Zur Realisierung war ein „Jahrhundertfeier-Komitee“ gebildet worden, das aus dem Verband der Urner Ärzte, der Naturforschenden Gesellschaft Uri, der SAC-Sektion Gotthard und des Vereins für Geschichte und Altertümer von Uri bestand.