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Aktueller Artname

Natrix helvetica   (Lacépède, 1789)                                            

Barrenringelnatter               

Foto Karin Müller

Artname bei Karl Franz Lusser

Coluber natrix                     

Ringelnatter, Waldschlange

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Text von Karl Franz Lusser

Die Ringelnatter oder Waldschlange kommt im Bannwald von Altdorf recht häufig vor. Man findet sie oft mit einer Länge von mehreren Fuss [1 Fuss = ca. 30 cm]. Sie ist aber völlig unschuldig und harmlos, ja sogar ein recht nützliches Tier, da sie zur Verminderung der Mäuse beiträgt.

Kommentar aus heutiger Sicht

Lusser erkennt also den Nutzen der Schlange, was für damalige Zeiten wohl eher die Ausnahme ist. Denn wenn ein Lebewesen des geringsten Schadens verdächtigt wurde, wurde es als Konkurrent gnadenlos verfolgt oder gar ausgerottet. Der Lebensraum der Ringelnatter erstreckt sich nicht nur auf die untere Reussebene, sondern reicht noch immer von Seelisberg bis ins Urserntal. Die Männchen beider Arten erreichen maximal 95 cm, während die Weibchen eine Länge bis zu 140 cm erreichen können. Die Ringelnatter ist nicht sehr standorttreu. Sie ist eine gute Schwimmerin, die bei Gefahr meist ins Wasser flüchtet und abtaucht. Dort verspeist sie gerne auch Frösche und Molche. Natürliche und ungestörte Seeufer, Moorlandschaften und Auengebiete werden trotz Schutzbestimmungen immer seltener. In den Alpen kommen Planierungen von Skipisten und Verbuschung ehemals extensiv bewirtschafteter Flächen hinzu. Eine Vernetzung von Lebensräumen ist für den Arterhalt dieses scheuen Tiers deshalb umso wichtiger. Neuerdings wurde die Schlangenart der Nominatform der Ringelnatter „Natrix natrix“ in die beiden eigenen Arten Nördliche Ringelnatter „Natrix natrix (Linnaeus, 1758)“ und in die bei uns heimische Art Barrenringelnatter „Natrix helvetica (Lacépède, 1789)“ unterteilt. Diese wurden früher lediglich als Unterarten betrachtet.