Aktueller Artname
Otus scops (Linnaeus, 1758)
Zwergohreule
Artname bei Karl Franz Lusser
Strix scops K.
Kleine Ohreule
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Text von Karl Franz Lusser
Die kleine Ohreule ist ziemlich selten. In den Jahren 1809, 1810 ist ihr unkenartiges Geschrei wie jöd jöd oder tod tod jeden Abend in der Nähe von Altdorf gehört worden. Wegen ihres langweiligen Rufs in den Baumgärten und bis nah zu den Häusern heisst sie auch Totenvogel. Nachdem ich die Zwergohreule mehrere Jahre nicht mehr gehört hatte, hörte ich sie wieder in den Jahren 1838, 1850 und 1859.
Kommentar aus heutiger Sicht
Den letzten schriftlichen Vermerk des Rufs des „Totenvogels“ erwähnte Lusser im Nachtrag in seinem eigenen Todesjahr 1859. Die Kantonale Mittelschule Uri erhielt für ihre Naturkundliche Sammlung in den Neunziger Jahren des 20. Jahrhundert ein verunglücktes Tier aus Spiringen. 2001 wurde nochmals eine Zwergohreule in Altdorf tot gefunden, welche zuvor vermutlich in die Scheibe des Sekundarschulhauses geflogen ist. Bautätigkeiten und ein Rückgang von Grossinsekten machen dem wärmeliebenden Tier jedoch zu schaffen, sodass ihr flötender Gesang in der Schweiz bald ganz verstummen könnte. Aktuell gibt es nur noch einen kleinen Restbestand im Mittelwallis.