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Aktueller Artname

Jynx torquilla Linnaeus, 1758                          

Wendehals  

Foto Naturkundemuseum Kant. Mittelschule Uri

Artname bei Karl Franz Lusser

Yunx torquilla L.                                                   

Drehhals

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Text von Karl Franz Lusser

Der Drehhals macht drollige Verdrehungen mit dem Hals. Er erscheint im April und nistet in hohlen Bäumen an Hecken. Ende August verliert er sich schon wieder. Im Herbst wird er in Ursern auf dem Strich häufig gefangen und als Delikatesse verspiesen.

Kommentar aus heutiger Sicht

Der Wendehals zimmert keine eigene Bruthöhle, sondern übernimmt eine Baumhöhle oder gerne auch einen Brutkasten. Er ist ein Nahrungsspezialist, der sich hauptsächlich von Wiesenameisen ernährt. Diese findet er aber in vielen Gebieten heute kaum mehr. Konrad Colombo und Martin Wyrsch untersuchten in der unteren Reussebene zwischen Bolzbach [Seedorf] und Silenen den Brutvogelbestand tag- und nachtaktiver Vögel in den Brutperioden der Jahre 1995 bis 1997. Sie stellten fest, dass der Wendehals  im Untersuchungsgebiet selten vorkommt und als bedroht gelten muss. Auf der Roten Liste der Schweiz figuriert er als potenziell gefährdet.