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Aktueller Artname

Upupa epops Linnaeus, 1758                        

Wiedehopf  

Foto Naturkundemuseum Kant. Mittelschule Uri

Artname bei Karl Franz Lusser

Upupa epos L.                                                  

Wiedehopf  

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Text von Karl Franz Lusser

Der Wiedehopf verbringt in sehr geringer Zahl bei uns den Sommer. Es kann vielleicht auch nur ein Paar sein, welches dann im Herbst über Ursern nach Italien zieht. Sein Urner Aufenthalt dauert von anfangs April bis Ende September.

Kommentar aus heutiger Sicht

Der Wiedehopf stellt hohe Ansprüche an seinen Lebensraum. Ein üppiges Angebot an Grossinsekten und geeignete Bruthöhlen müssen vorhanden sein. Er liebt Ruderalflächen, Weideställe, Geräteschuppen und alte Mauern. Früher war der Wiedehopf im gesamten Mittelland und im Jura verbreitet. Aktuell beschränkt sich sein Brutgebiet noch auf das Wallis sowie einige Trockengebiete Graubündens und des Tessins. Hauptursachen für diesen Rückgang sind die Intensivierung der Landwirtschaft, das Ausbringen von Insektiziden, Flurbereinigungen, das Ausmerzen von Obstbäumen und Hecken sowie das Verschwinden von Ruderalflächen und alten Mauern. Es sind jene Gründe, welche auch dem Wendehals, der Blauracke und dem Schwarzstirnwürger zum Verhängnis wurden, welche teilweise denselben Lebensraum bewohnen. Deshalb kann der Wiedehopf im Kanton Uri lediglich noch als seltener Durchzügler beobachtet werden. So wurde er in neuerer Zeit im April schon in Bürglen und Flüelen gesehen. Es sind jedoch auch Beobachtungen aus Silenen und aus dem Urserntal bekannt.