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Aktueller Artname

Nucifraga caryocatactes (Linnaeus, 1758)                  

Tannenhäher 

Foto Naturkundemuseum Kant. Mittelschule Uri

Artname bei Karl Franz Lusser

Corvus caryocatactes Br.                                                          

Tannenhäher, Nussbeisser

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Text von Karl Franz Lusser

Der Tannenhäher oder Nussbeisser lebt während des Sommers in wilden, einsamen Hochtälern und Alpenwäldern. Gegen Mitte August besucht er dann die niederen Wälder und das Talgelände, wo viele Haselstauden wachsen. Den Winter verbringt er einsam in den dichten subalpinen Wäldern. Friedrich von Tschudi schreibt, dass im Kanton Glarus zu Ostern auf der Geissstafelalp auf 4500‘ M (1460 m ü. M.) zwei halbausgewachsene Exemplare aus dem Nest geworfen worden seien, die merkwürdigerweise im Winter ausgebrütet wurden. Er sah dem Tannenhäher auch beim Aufpicken von Steinchen zu und fand solche in seinem Kropf. Der Tannenhäher soll auch kleinen Vögeln gefährlich sein. Er nehme genug gute Hasel- und Arvennüsse in den Kropf. Dann suche er sich einen Stein oder einen dicken Ast, wo er eine nach der anderen wieder auswürge, aufhacke und den Kern fresse.

Kommentar aus heutiger Sicht

Dieser Beschreibung ist auch heute noch nichts beizufügen. Eigentlich sind Tannenhäher Jahresvögel. Doch tatsächlich beginnen ungerichtete Nahrungsflüge in tiefere Lagen schon ab Anfang Juni und dauern bis in den Winter hinein. Dies hat Lusser also exakt beschrieben.