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Aktueller Artname

Carduelis carduelis (Linnaeus, 1758)                                 

Stieglitz  

Foto Urs Wüthrich

Artname bei Karl Franz Lusser

Fringilla carduelis L                                                         

Distelfink          

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Text von Karl Franz Lusser

Der Distelfink ist vom Frühling bis in den Spätherbst um Altdorf zu sehen, doch nie häufig. Die meisten Vögel ziehen im Herbst weg und können auf dem Zug auch in Ursern beobachtet werden. Einzelne Distelfinken bleiben jedoch den ganzen Winter hier und streichen zusammen mit dem Zeisig in den Erlengehölzen herum.

Kommentar aus heutiger Sicht

Der Distelfink war in der Nordalpenzone der Schweiz bis in die Fünfzigerjahre ein verbreiteter Brutvogel bis auf die Höhe von etwa 1300 m. Seit den Siebzigerjahren brütet er jedoch bis gegen 1500 m. Im Urserental ist er bis Realp (1538 m ü. M.) regelmässiger Brutvogel, Nahrungsgast und Durchzügler in kleiner Zahl (Glutz von Blotzheim 1999). Dass Distelfinken schon zu Lussers Zeiten im Urner Föhngebiet zu überwintern versuchten oder gar überwintert haben, ist bemerkenswert. Überwinterungsversuche in den Niederungen nördlich der Alpen blieben bis in jüngere Zeit selten. Die milder gewordenen Winter haben zu öfteren Winternachweisen geführt. Deutlich häufiger geworden sind sie aber erst, seit an Fütterungen auch geschälte Sonnenblumensamen angeboten werden.