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Aktueller Artname

Emberiza cia Linnaeus, 1766                             

Zippammer  

Foto Naturmuseum Kant. Mittelschule Uri

Artname bei Karl Franz Lusser

Emberiza cia L.                                                     

Zippammer    

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Text von Karl Franz Lusser

Die Zippammer nistet bei uns. Früher sah ich ein Paar mitten im Sommer auf dem Achsenberg [Axen, zwischen Flüelen und Sisikon]. Im Brachmonat [Juni] fand ich eine Zippammer im Wäldchen bei der Fruttkapelle auf dem Weg ins Isenthal. Sie war eben damit beschäftigt, Insekten zu haschen und diese ihren im Dickicht versteckten Jungen zu bringen. Im Frühling und Spätjahr sah ich wiederholt auch Zippammern in kleinen Gesellschaften am Schächen und an der Reuss unweit von Altdorf, welche am Boden ihre Nahrung suchten.

Kommentar aus heutiger Sicht

Die Zippammer liebt die Wärme und die Trockenheit. Sie ist bei uns vorwiegend ein Standvogel mit geringer Tendenz für einen Zug. Ihr bevorzugter Bereich liegt auf der Alpensüdseite. In den Föhntälern des Nordens kann sie jedoch ebenfalls vorkommen, auch wenn im Kanton Uri die warmen Südhänge eher rar sind. Die Zippammer ist in Uri ein spärlicher Brutvogel. Als Kurzstreckenzieher versucht sie in sehr kleiner Zahl auch zu überwintern, möglicherweise auch im Kanton Uri. Tendenziell sind ihre Beobachtungen und Bruten eher zunehmend, was eine Folge der Klimaerwärmung sein könnte. Doch die Schwankungen hängen generell auch von der Anzahl Schneetage und der gemessenen Schneehöhe ab.