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Aktueller Artname

Turdus viscivorus Linnaeus, 1758                          

Misteldrossel  

Foto Naturkundemuseum Kant. Mittelschule Uri

Artname bei Karl Franz Lusser

Turdus viscivorus                                                    

Misteldrossel, Mistler    

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Text von Karl Franz Lusser

Die Misteldrossel ist ein Standvogel, welcher vom Tal (z.B. Schächenwäldli) bis in die Alpen (z.B. in der Schöllenen) brütet. Sie hält sich vorwiegend in der subalpinen Zone auf, wo sie im Herbst in grossen Scharen umherschwärmen kann, zusammen mit Ringdrosseln, Amseln und Singdrosseln. Diese suchen am Boden allerlei Beeren und Insekten. Zu den Schwärmen gesellen sich Eichelhäher und Tannenhäher, Spechte, Buchfinken, Kernbeisser und Gimpel. Wenn die Misteldrosseln im Sommer auf Kirschbäume fliegen, wählen sie gewöhnlich etwas vom Wald entfernte Kirschbäume und setzen sich oft schnarrend nahe zusammen in deren Dolden. Die Amseln und Singdrosseln wählen hingegen lieber Bäume, welche näher beim Wald stehen, wo sie unten oder in der Mitte des Baumes einfliegen und sich verstecken. So können sie dem lauernden Jäger leichter entgehen. Die Misteldrossel singt recht ordentlich, doch lange nicht so schön wie die in Farbe ähnliche, aber kleinere Singdrossel.

Kommentar aus heutiger Sicht

In der Schweiz kommt die Misteldrossel praktisch flächendeckend bis zur Baumgrenze vor. Sie brütet bevorzugt in waldrandnahen Altbeständen von Nadel- und Mischwäldern. Bei der Nahrungssuche findet man sie meist auf kurzgrasigen Grünflächen.