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Aktueller Artname

Turdus torquatus Linnaeus, 1758                          

Ringdrossel

Foto Naturkundemuseum Kant. Mittelschule Uri

Artname bei Karl Franz Lusser

Turdus torquatus L.                                                  

Ringdrossel, Ringamsell

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Text von Karl Franz Lusser

Die Ringdrossel brütet in fast allen Bergwäldern. Sie kommt schon im März bei uns an und hält sich dann auf apern Stellen dort auf, wo die Frühlingswärme die Erdrinde schon ein wenig aufgeweicht hat. Gibt es nach ihrer Ankunft nochmals Schnee, weicht sie diesem ins untere Reusstal aus, so fast jährlich im April. Sobald sich die Schneegrenze wieder in die Höhe verzieht, folgt ihr auch die Ringdrossel. Nach der Brutzeit, meist im Juni, zieht der Vogel noch höher hinauf bis zu den Gürtel der Legföhren und Arven. Zwischen deren verschlungenen Ästen verweilt sie tagsüber meist ruhig. Nur frühmorgens belebt sie durch ihren etwas melancholischen Gesang die öden Gegenden. Im Herbst ziehen die Ringdrosseln weg, ohne zuvor nochmals in die tieferen Täler hinunterzufliegen. Tschudi sagt zwar, dass sie zuvor um den Bettag herum im September noch in tiefere Wälder herunterkomme, doch dies habe ich nie gesehen.

Kommentar aus heutiger Sicht

Die Ringdrossel ist in der Höhenlage zwischen 1200 und 2200 Metern ein verbreiteter Brutvogel. Am 21.6.2014 fotografierte Urs Wüthrich eine Ringdrossel auf 2000 m ü. M. zwischen dem Klausenpass und der Chammlialp. Lusser beschreibt ihren Jahresrhythmus recht zutreffend.