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Aktueller Artname

Locustella luscinioides (Savi, 1824) / Locustella naevia (Boddaert, 1783)                             

Rohrschwirl ? / Feldschwirl ?             

Artname bei Karl Franz Lusser

Sylvia locustella Lath.                                                            

Heuschrekensänger                             

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Text von Karl Franz Lusser

Ich sah den Heuschrekensänger im Mai vorigen Jahres ganz nahe in Seedorf, wie er zirpend im Riedgras und niedrigen Weidengebüsch umherschlüpfte.

Kommentar aus heutiger Sicht

In der volkstümlichen früheren Literatur wird der Name Heuschreckensänger sowohl für den Feldschwirl (Brehm, 1861) als auch für den Rohrschwirl (Naumann, 1822) verwendet. Die grössten Bestände der Schweiz beherbergt die Grande Cariçaie am Neuenburgersee. Vermutlich hat Lusser den Feldschwirl gemeint, dessen insektenartiger Gesang demjenigen des Rohrschwirls stark ähnelt. Der unscheinbare Vogel benötigt Altschilfbestände, was seiner Verbreitung enge Grenzen setzt. Am 29.9.1933 wurde auf dem Herbstzug in Realp ein Feldschwirl beringt [A. Masaray, nach Meier]. Hans Meier hat für den Feldschwirl im Reussdelta im Mai mehrmals Funde auf dem Durchzug notiert. Ausnahmsweise konnte er am 23.6.1949 auch im Sommer einen Vogel beobachten. Erste sichere Beobachtungen des Rohrschwirls in der Schweiz wurden am 10.4.1943 und Mitte Juni 1948 gemacht. (Glutz von Blotzheim, 1991). Der Rohrschwirl wird in der Datenbank der Vogelwarte Sempach für den Kanton Uri im August 2005 im Reussdelta nachgewiesen.