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Aktueller Artname

Parus major Linnaeus, 1758        

Kohlmeise 

Foto Naturkundemuseum Kant. Mittelschule Uri

Artname bei Karl Franz Lusser

Parus major L.                                    

Kohlmeise, Spiegelmeise  

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Text von Karl Franz Lusser

Die Spiegelmeise ist um Altdorf einer der häufigsten und wegen seiner Gefrässigkeit und Tilgung zahlreicher Raupen und anderer Insekten auch einer der nützlichsten Vögel. Er nistet nicht bloss in hohlen Bäumen sondern auch in Mauerlöchern. Die Kohlmeise ist ein munterer, lieblich in Variationen singender und mit allem zufriedener Stubenvogel. Doch gegen kränkelnde Artgenossen kann er sehr unduldsam sein. Ich habe schon oft gesehen, dass er nicht nur toten, sondern auch kranken und struppig brütenden Vögeln das Hinterhaupt aufpickte und das Hirn heraus frass. In den Bergen ist die Spiegelmeise seltener als im Tal. Sonderbarerweise bleibt sie in Ursern über den Winter, zieht aber im März in tiefer gelegene Täler hinab.

Kommentar aus heutiger Sicht

Die Kohlmeise ist in ihrer Ernährung wenig spezialisiert. Das Nahrungsspektrum ist daher sehr umfangreich, der Schwerpunkt liegt deutlich auf Insekten sowie deren Larven und Eiern. Je nach Verfügbarkeit werden aber auch andere Nahrungsquellen genutzt wie Sämereien, Nussfrüchte, Obst, vom Menschen zur Verfügung gestelltes Vogelfutter, Abfälle oder gelegentlich auch Aas. Doch die Kohlmeise als „Hirnipicker“ ist eine etwas groteske Vorstellung!