Aktueller Artname
Myotis myotis (Borkhausen, 1797)
Grosses Mausohr
Artname bei Karl Franz Lusser
Vespertilio myotis
Rattenfledermaus
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Text von Karl Franz Lusser
Rattenfledermaus ist eins mit murinus.
Kommentar aus heutiger Sicht
Lusser meint, dass seine Vespertilio myotis (Grosses Mausohr) dieselbe Tierart sei wie die von ihm genannte Vespertilio murinus (Zweifarbfledermaus), weshalb er sie in seinem Originaltext wieder gestrichen hat. Dies ist jedoch nicht der Fall! Das Grosse Mausohr gehört mit einer Flügelspannweite von rund 40 cm zu den grössten Fledermausarten der Schweiz. Auf ihrem Speisezettel sind Laufkäfer, Heuschrecken und andere Insekten. Im Frühling kann sie in einer Nacht etwa 40 Maikäfer erbeuten. Die Weibchen der Grossen Mausohren bilden auch im Kanton Uri im Sommer Kolonien. Die grösste und bekannteste Population lebt in der Jagdmattkapelle Erstfeld, wo die Weibchen ab April in ihrem Wochenstubenquartier eintreffen. Hier ziehen jährlich fast 300 Mütter ihre Jungen auf. In der Kolonie leben auch vereinzelte Kleine Mausohren. Das Grosse Mausohr ist eine der wenigen Arten, die sich im Dachstock frei an Dachlatten hängen. Ein Mausohrweibchen bringt im Juni oder Juli frei hängend meist nur ein einziges Junges zur Welt. Dieses noch nackte und blinde Wesen hält sich sofort selbständig mit den Krallen der bereits kräftigen Hinterfüsse und den Daumenkrallen an der Dachkonstruktion fest.