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Aktueller Artname

Croicocephalus ridibundus (Linnaeus, 1766)

Lachmöwe   

Foto Naturkundemuseum Kant. Mittelschule Uri

Artname bei Karl Franz Lusser

Larus ridibundus Leis.      

Lachmoeve, Brodhohli

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Text von Karl Franz Lusser

In Flüelen lebt nur eines oder höchstens zwei Paare das ganze Jahr. Sie schwärmen den ganzen Tag auf dem See umher. Es ist jedoch unklar, ob sie wirklich in der Gegend von Flüelen brüten oder nur von nussreichen Uferzonen [hier wohl Eicheln] zurückkommen. Nie sah ich eine Lachmöwe mit einem schwarzen Kopf.

Kommentar aus heutiger Sicht

Lusser bezeichnet die Lachmöwe als „Brothohli“, also als ein Vogel, welcher Brot holt. Tatsächlich konnte man vor 50 Jahren von einem Dampfschiff aus ganze Scharen von Lachmöwen nachziehen, wenn man ihnen Brotstücke zuwarf. Zu Lussers Zeiten waren die Lachmöwen sehr selten zu sehen. Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts nahm der Bestand an Lachmöwen bis in die Achtzigerjahre schweizweit stetig zu, danach fiel er wieder bis auf einen Viertel zurück. Von Anfang März bis im Juli fehlt die Lachmöwe am Urnersee fast vollständig (U. N. Glutz von Blotzheim, 2013). Von Mitte Juli bis Ende Oktober schwanken die Zahlen an der Reussmündung je nach Tageszeit um die 50 Vögel, im Januar können die Zahlen weit über 100 Tiere umfassen (Schmid et al. 2016).