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Aktueller Artname

Cygnus olor (Gmelin, JF, 1789)

Höckerschwan 

Foto Urs Wüthrich

Artname bei Karl Franz Lusser

Cygnus melanorrhinchus   

Schwan

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Text von Karl Franz Lusser

Seit 1805, als sich ein Paar da zeigte, ist er meines Wissens nicht mehr gesehen worden.

Kommentar aus heutiger Sicht

Es erstaunt es nicht, dass Lusser den Höckerschwan nur 1805 auf dem Urnersee gesehen hat, und danach nie mehr. Dieser Vogel stammt ursprünglich aus dem nördlichen Mitteleuropa und aus Asien, wo er als halb domestiziertes Tier auch als Parkvogel gehalten wurde. Die Bestände in Westeuropa gehen ausschliesslich auf ausgesetzte und verwilderte Vögel zurück. Der Höckerschwan wurde bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts stark bejagt. Eine intensivierte Ansiedlung erfolgte etwa ab 1920. Ab den 1950er Jahren kam es zu einer starken Zunahme des Bestandes in Mitteleuropa. Am Südufer des Urnersees bilden die seenahen Weiden im Grünland und die sich ausbreitende Unterwasservegetation die Nahrungsgrundlage für den Höckerschwan und ermöglichen das Brüten für 1 bis 3 Paare. Die Fütterung durch den Menschen beeinflusst den ganzjährigen Tierbestand. Beim Höckerschwan zeichnen sich in einzelnen Jahren deutliche Ausschläge ab, etwa 2004 und 2011 solche nach oben, 2014 hingegen ein solcher nach unten. Die Gesamtzahlen dürften stark mit der Präsenz des lokalen Brutpaares und dessen Verhalten zusammenhängen (Schmid et al. 2016).