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Aktueller Artname

Mergus merganser Linnaeus, 1758

Gänsesäger 

Foto Urs Wüthrich

Artname bei Karl Franz Lusser

Mergus merganser L.

Gänsesäger

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Text von Karl Franz Lusser

Mir ist schon ein Gänsesäger und ein Mittelsäger vom Urnersee überbracht worden. Diese Arten sind im Winter zwischen Sisikon und Flüelen geschossen worden. Sie sind jedoch bei uns eine seltene Erscheinung.

Kommentar aus heutiger Sicht

Zu Lussers Zeiten gab es bei uns nur vereinzelte Gänsesäger und Mittelsäger. Eine breitere Besiedelung der Schweiz begann erst zu Beginn des 20. Jahrhundert von Westen her. Der Gänsesäger brütet hauptsächlich in Skandinavien und Sibirien. Doch Mitte der Fünfzigerjahre war der Gänsesäger mit Sicherheit im Kanton Uri schon Brutvogel. Seit 1952 wurden Tiere bei Bauen, bei den Felsen nahe der Axengalerie und im Naturschutzgebiet Schützenrüti beobachtet, sowohl Männchen und Weibchen als auch juvenile Vögel. Am 24. Mai 1956 wurde an der Axenstrasse ein Junges im Dunenkleid gefunden, welches dann aber starb und dem Naturhistorischen Museum Basel übergeben wurde. Am südlichen Urnersee trat die Art ab etwa 1977 relativ konstant mit etwa 5–10 Individuen auf, doch blieb die Entwicklung insgesamt unspektakulär. Ein maximaler Tierbestand wurde im Januar 1994 mit 27 Tieren erreicht (Schmid et al. 2016). Der kleine Winterbestand besteht vermutlich teils aus lokalen Brutvögeln und teils aus nordischen Gästen. Seit einigen Jahren kann beobachtet werden, dass sich Gänsesäger nicht nur Fische sondern auch zugeworfenes Brot holen.