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Aktueller Artname

Astacus astacus Linnaeus, 1758           

Edelkrebs

Foto Naturkundemuseum Kant. Mittelschule Uri

Artname bei Karl Franz Lusser

Astacus fluviatilis Fabr.       

Flusskrebs              

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Text von Karl Franz Lusser

Auch Cancer astacus genannt. Flusskrebse sind von braungrüner Farbe und ziemlicher Grösse. Der See auf Seelisberg ist der einzige Ort in Uri wo dieses schmackhafte Tier, das eine so kräftige und gesunde Suppe gibt, vorkommt.

Kommentar aus heutiger Sicht

Lusser erwähnte den Seelisbergersee explizit als damals einzigen Urner Fundort. Dies stimmt heute nicht mehr. 1993 wurden im Seelisbergersee ausnahmsweise Edelkrebse zwecks Ansiedlung am Golzernsee entnommen. Ein zweiter Besatz aus dem Kanton Thurgau erfolgte im Jahr 2000. Die Krebse dienen der Gesundheit der Gewässer, denn jedes Aas wird sofort vertilgt. Die Krebsart darf im Kanton Uri nicht mehr gefangen werden. Sie ist in der Roten Liste der Schweiz als stark gefährdet taxiert. Die grösste Gefahr für den Flusskrebs ist die Krebspest, eine infektiöse, aus Amerika eingeschleppte Pilzkrankheit. Als eingeführte Art (Neozoe) ist am Ufer des Urnersees zwischen Seedorf und Bauen auch ein kleiner Bestand des Galizierkrebses (Astacus leptodactylus) bekannt. Wegen seiner Aggressivität gegenüber anderen Krebsarten verdrängt er den Flusskrebs vielerorts aus seinen Gewässern.