Aktueller Artname
Capra ibex Linnaeus, 1758
Alpensteinbock
Artname bei Karl Franz Lusser
Capra ibex L. .
Steinbok
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Text von Karl Franz Lusser
Der Steinbock ist ausgestorben!
Kommentar aus heutiger Sicht
Der Steinbock war im Kanton Uri bereits in prähistorischer Zeit heimisch. Benediktinerpater Franz Xaver Muheim untersuchte um 1934 diverse Urner Höhlen. Dabei stiess er am Klausenpass und in der Gumpischhöhle am Axen bei Sisikon auf über 13’000 Jahre alte Steinbockknochen. Schweizweit gibt es keinen Fund von einer noch tiefer gelegenen Stelle (580 m). Diese Knochen werden im Naturmuseum der Kantonalen Mittelschule Uri in Altdorf aufbewahrt. Bereits 1583 soll der letzte Urner Steinbock geschossen worden sein. Doch die letzte schriftliche Kunde vom Urner Steinbock gibt uns ein Bericht vom bernischen Schultheiss von Steiger, der, als er um die Mitte des 18. Jh. in die ennetbirgischen Vogteien zog, auf dem Gotthard eigenhändig einen Steinbock schoss. Es war ein Schicksal, welches damals oder kurze Zeit danach auch anderen Säugetierarten blühte: Hirsch, Reh, Biber, Luchs, Bär, Wolf, Fischotter, Wildschwein. Talammann Franz Josef Nager, der eine Abhandlung über die Steinböcke am Monte Rosa schrieb, erhielt als Naturforscher mehrere tote Tiere für die Präparation für ausländische Museen, aber auch wenige lebendige Tiere. Im August 1854 hielt er in Andermatt sogar eine kleine Herde von 5 weiblichen und 3 männlichen Tieren in einem Steingehege. Die Haltung der Tiere war jedoch mit grossem Aufwand und mit Unkosten verbunden. Zudem wurden die Tiere bald krank, was Nager der relativ tiefen Lage zuschrieb. 1930 versuchte man im Kanton Uri erstmals wieder Steinböcke auszuwildern. Es folgten mehrere weitere erfolglose Versuche im Fellital. Erst 1962 konnten auf der Musenalp in Isenthal je drei Steinböcke und drei Steingeissen ausgesetzt werden, welche dort erfolgreich eine Kolonie bildeten. Nach mehreren weiteren Auswilderungen ist der Bestand des Alpensteinbocks im Kanton Uri gesichert.