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Aktueller Artname

Muscardinus avellanarius (Linnaeus, 1758)                                    

Haselmaus

Foto Gabrielle Schwarz, Wikipedia

Artname bei Karl Franz Lusser

Myoxus muscardinus Schr.

Kleine Haselmaus

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Text von Karl Franz Lusser

Alle drei Schläferarten sind bei uns einheimisch. Der Gartenschläfer wird am seltensten angetroffen. In den vielen Haselgebüschen ist die Haselmaus die häufigste Art.

Kommentar aus heutiger Sicht

Die zierliche Haselmaus ist die kleinste der einheimischen Schläfer oder Bilche. Nach Ansicht von Naturschutzfachleuten ist sie in der Schweiz in ihren Beständen gefährdet. Jetzt haben Wissenschaftler zudem herausgefunden, dass in der Schweiz zwei Arten von Haselmäusen vorkommen, die genetisch sehr verschieden sind und sich vor 25 Millionen Jahren getrennt haben müssen.  Äusserlich sind sie bisher nicht unterschieden worden. Im Kanton Uri wurden erst wenige Funde kartiert, aber lokal weiträumig verteilt von der Reussebene bis in die Widenauen zwischen Zumdorf und Realp. Da die Haselmaus schwierig zu beobachten ist, sind die Bestandesschätzungen ungenau. Haselmäuse sind richtige Winterschläfer, die in schlechten Zeiten auch im Sommer auf Sparflamme umschalten können und besonders tagsüber oft lethargisch wirken. Sie haben eine geringe  Nachwuchsrate und geringe Populationsdichten. Bezüglich Nahrungswahl zeigen sie je nach Angebot eine grosse Flexibilität. Im Vergleich zu den Mäusen haben sie mit mehr als fünf Jahren eine lange Lebenserwartung. Die Haselmaus ist in mehrfacher Hinsicht Gefahren ausgesetzt und steht auf der Roten Liste der Schweiz. Da sich der kleine und ortstreue Säuger nur sehr ungern auf den Boden begibt, leidet er besonders, wenn seine Lebensräume zerschnitten werden.