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Aktueller Artname

Marmota marmota (Linnaeus, 1758)                                   

Alpenmurmeltier

Foto Tony Gnos

Artname bei Karl Franz Lusser

Aretomis marmotta Schr.

Alpen-Murmelthier, Murmeten, Munggen

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Text von Karl Franz Lusser

Das Murmeltier ist auf unseren Alpen ziemlich gemein. Die Munggen werden im Sommer nicht nur geschossen, sondern im Herbst auch gegraben, obwohl dies verboten ist. Man speist sie frisch und geräuchert. Die Älpler halten das Fett für eine Arznei. Aus dem Pelz macht man Handschuhe und Kappen. Wenn man sie isst, schindet man sie nicht, sondern schabt sie wie die Schweine. Die Warnpfiffe hört man oft und weit in den Tälern der Hochalpen.

Kommentar aus heutiger Sicht

Diese Jagd- und Grabtätigkeit sowie der Glaube an das heilende Munggenöl hat das Murmeltier um die Mitte des letzten Jahrhunderts im Kanton Uri fast zum Verschwinden gebracht. Aussetzungsaktionen der Jägerschaft mit Tieren aus den Kantonen Tessin und Graubünden sowie die Schaffung von Banngebieten verhalfen der einheimischen Murmeltierpopulation nach dem zweiten Weltkrieg im Kanton Uri wieder auf die Beine. Heute ist das Murmeltier in den angestammten Lebensräumen des ganzen Kantons wieder verbreitet zu finden.