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Aktueller Artname

Acanthis cabaret (Statius Müller 1776) / Acanthis flammea (Linnaeus, 1758)                            

Alpenbirkenzeisig / Taigabirkenzeisig  

Artname bei Karl Franz Lusser

Fringilla linaria L.                                                       

Flachsfink       

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Text von Karl Franz Lusser

Im Herbst und Frühling habe ich den Flachsfink in grossen Scharen auf der Allmend gesehen, oder zusammen mit Zeisigen im Schachen. Im schneereichen Urserntal streichen auch im Winter oft noch grosse Scharen herum. Ob sie in den dortigen Wäldern wohl auch brüten?

Kommentar aus heutiger Sicht

Der Birkenzeisig wurde früher auch Leinfink genannt. Lusser nennt ihn Flachsfink. Die Systematik des Birkenzeisigs ist komplex und wurde in neuerer Zeit überarbeitet. Es werden drei bis vier Unterarten unterschieden. Der bei uns heimische Alpenbirkenzeisig (Acanthis cabaret)brütet in den Alpen, in Grossbritannien, Südskandinavien und in den französisch-italienischen Alpen, Slowenien und Bulgarien. Er hat ein bräunlicheres Gefieder und ist eher etwas kleiner als der Taigabirkenzeisig (Acanthis flammea), welcher in Nordeuropa brütet und in der Schweiz selten auftritt. Der Alpenbirkenzeisig kam in der Schweiz früher nur in der Alpenregion vor. Er gehört zu den regelmässigen Brutvögeln der Urner Alpen und ist eine der Charakterarten der Lorbeerweidengesellschaft im Urserental.  Glutz von Blotzheim schätzte 1987 dort 33 Brutpaare. Unterhalb von 1000 m ü. M. brütet er nur periodisch im Mittelwalliser Rhonetal, im Mittelland und im Tessin. Grosse Scharen sind derzeit auch ausserhalb der Brutsaison in der Urner Reussebene kaum zu erwarten.